Invasion der Ukraine
26.02.2022
Wir verurteilen Putin’s Invasion der Ukraine mit allergrösster Kraft und glauben, dass sich der biblische Psalm 10 und alle biblischen Texte die durchwegs Ungerechtigkeit mit Gottlosigkeit gleichsetzten, sich voll und ganz auf dieses menschenverachtende Regime beziehen.
- HERR unser Gott, wir beten für alle Ukrainerinnen und Ukrainer, wir glauben dass sie wie David gegen Goliath siegreich aus diesem abscheulichen Angriff hervorgehen werden. Wir beten für alle Fliehenden, Familien, Kinder, Betagte, Frauen und Männer, die nicht in ihrer Heimat bleiben können. Begleite sie, nach deinem Wort „Und ob ich schon wanderte im Finsteren Todestal fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.„
- Gib allen Ländern ein Minimum an Selbstehre, dass ALLE flüchtenden Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen werden und bewahre uns Schweizer vor der Heuchelei, jetzt schon Zahlen auszusprechen (bevor man überhaupt weiss wie viele Fliehende ankommen werden) um vielleicht human auszusehen, wenn in Wirklichkeit man eigentlich nur die obere Limite schon mal festlegen will. ALLE müssen aufgenommen werden.
- HERR, Gib der Schweiz ein Minimum an Selbstachtung alle Konten der putinischen Oligarchen, die Putin unterstützen und von ihm in Wohlstand schwelgen, sofort einzufrieren. Das Geld gehört seit der Invasion vom Donnerstag 24. Februar 2022 den Ukrainern, die es zum Wiederaufbau ihres Landes benötigen, sobald sie Putin, der ihnen das Land zerschlägt, wieder heimgeschickt haben.
- Wir beten, dass Du HERR den Ukrainern eine Armee Engel zur Verfügung stellst, da doch jedes andere Land ihnen nicht aktiv zu Hilfe eilen kann, weil man anscheinend heute unbedingt irgend ein Militärbündnis braucht bevor man sich zu seinem Nachbar, zu seinem Freund, zu seinem Nächsten unter Bombenbeschuss begeben „darf“ um an seiner Seite zu stehen.
- Wir beten für den Präsidenten Zelensky, dass er, seine Familie und seine Regierung vor Putin’s Attacken bewahrt bleiben, dass er weiterhin seinen Mitbürgern Mut und heldenhafte Widerstandskraft inspiriert, wie er es bisher mit Bravour getan hat.
- Wir beten für alle Russinnen und Russen, die diesem abscheulichen, nicht-provozierten Schwestern- und Brudermord hilflos zuschauen müssen und Opfer einer hemmungslosen staatlichen Lügenkampagne sind. Sie werden jetzt dazu gezwungen ihr Söhne dem gott Moloch zu opfern. Bewahre und unterstütze alle, die sich gegen diesen Krieg erheben. Mach, dass ihre Stimme durch ganz Russland ertönt und gehört wird.
- Wir beten, HERR, unser Gott, der du uns nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben hast, dass wir jegliche Angst verlieren. Wenn wir uns heute bücken wegen Atombombendrohungen, wie wollen wir und unsere Kinder morgen dann davon befreit sein?
- HERR, unser Gott, wir stehen allen Ukrainerinnen und Ukrainer in unserer Region, mit unseren Möglichkeiten, Gebet, Beistand und Zuflucht zur Verfügung und wir beten insbesondere für Tetiana, Igor und die ganze Familie, die in unserem Tal ein Restaurant betreiben, und deren Grosseltern und Angehörige in Odesa unter Putin’s Beschuss stehen. Bewahre sie, gib ihnen Mut.
- Danke allmächtiger Gott, dass du uns erhörst.
- Ach HERR und bitte, verzeih uns. Wir haben vergessen, dass die Kirche sich ja nicht in die Politik einmischen darf. AMEN.
Psalm 10
1 Herr, warum stehst du so fern,
verbirgst dich in Zeiten der Not?
2 Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bange;
mögen doch von der Arglist die betroffen werden, die sie ausgeheckt haben!
3 Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens,
und der Habsüchtige sagt sich los vom Herrn und lästert ihn.
4 Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!«
Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«!
5 Seine Unternehmungen gelingen immer;
hoch droben sind deine Gerichte, fern von ihm;
er tobt gegen alle seine Gegner.
6 Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken;
nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!«
7 Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung;
unter seiner Zunge verbirgt sich Leid und Unheil.
8 Er sitzt im Hinterhalt in den Dörfern;
im Verborgenen ermordet er den Unschuldigen;
seine Augen spähen den Wehrlosen aus.
9 Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch;
er lauert, um den Elenden zu fangen;
er fängt den Elenden und schleppt ihn fort in seinem Netz.
10 Er duckt sich, kauert nieder,
und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.
11 Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen,
er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!«
12 Steh auf, o Herr!
Erhebe, o Gott, deine Hand!
Vergiss die Elenden nicht!
13 Warum soll der Gottlose Gott lästern
und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst?
14 Du hast es wohl gesehen!
Denn du gibst auf Elend und Kränkung acht,
um es in deine Hand zu nehmen;
der Wehrlose überlässt es dir,
der du der Helfer der Waisen bist!
15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen,
suche seine Gottlosigkeit heim, bis du nichts mehr von ihm findest!
16 Der Herr ist König immer und ewig;
die Heidenvölker sind verschwunden aus seinem Land.
17 Das Verlangen der Elenden hast du, o Herr, gehört;
du machst ihr Herz fest, leihst ihnen dein Ohr,
18 um der Waise Recht zu schaffen und dem Unterdrückten,
damit der Mensch von der Erde nicht weiter Schrecken verbreite.
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Albtraum?
am Samstag 4. März 2023 – als Text, ohne Bild)
Wie lange können Albträume dauern? Meiner hat sich gerade am 24. Februar gejährt. Ich sah den Kanton Glarus plötzlich mit zerstörerischer Wucht angegriffen. Eines Morgens, die Kinder auf dem Schulweg, zerriss ein ohrenbetäubender Bombenschlag das in der Nähe der Kaserne stehende Spital in zwei Teile. Gleich darauf eine Explosion auf unseren Dorfladen neben der Kaserne. Dann eine dritte auf das gemütliche Restaurant gegenüber der Panzergaragen und plötzlich war die Welt, der Alltag und das Leben wie wir sie kannten nicht mehr.
Alle Sirenen heulten. Drohnen flogen durch die Luft und stürzten explodierend auf alles, was einem Gebäude ähnlich sah. Die Menschen rannten herum, suchten Schutz und von irgendwoher flossen Horden von vermummten Gestalten ins Tal und schossen auf alles was sich bewegte. Der Bahnhof, der Güterschuppen, der Volksgarten wichen einem riesigen Krater, ausgehoben von einer Lenkflug-Rakete gegen Flugzeugträger. Das Rathaus hatte in der Mitte eine gähnende Leere mit Sicht auf die kollabierten Gebäude dahinter und der steinerne Fridolin, der den Dachgiebel verzierte, lag in zwei Teilen auf den drei noch intakten Stufen des ehemaligen Eingangs. Der Zaunplatz war noch intakt. In seiner Mitte lag eine nicht explodierte Bombe. Das war der Anfang.
Ich glaube, ich war ein Geist und schwebte über der Szene der Verwüstung im ganzen Kanton. Kindergärten, Schulen, Pflegeheime, Kirchen, Museen, Theater, Geschäfte… total entstellt, wenn nicht flach wie der Erdboden. Da war ein wie vom Büchsenöffner aufgeschlitztes Wohnhaus. Ein Kinderbett hing heraus und unten auf dem Parkplatz lag ein Plüschpanda mit einem Glarnertüechli als Halstuch. Ein Turm der Stadtkirche stand noch. Die meisten Einkaufszentren waren unzugänglich, die Stadtbibliothek aufgeplatzt und umrahmt von auf der Strasse liegenden Büchern. Eltern suchten ihre Kinder, Kinder ihre Eltern. Schöne Bauernhäuser brannten lichterloh und Tiere rasten führungslos herum. Die Liste der Opfer schossen in die Höhe und ich sah ihre Namen in riesigem Tempo von unten nach oben fliessend wie auf einem grellen Bildschirm: Heinrich, Jakob, Verena, Peter, Balz, Johannes, Theres, Mathias, Thomas, Beat, Linus, Elijah, Elisabeth, Hans, Marianne… die Namen verschwammen… Eine Stimme sagte, wie aus einem Fernseher: „Die noch fliehen können fliehen, andere setzten sich zur Wehr, heldenhaft. Die Kantone organisieren sich um die Glarner aufzunehmen…“
Und plötzlich andere Stimmen:
– Dieser Angriff ist grausam, aber die Glarner sind selber schuld. Mit ihrem Ziger, ihrer sturen Unabhängigkeit und dieser archaischen Landsgemeinde haben sie schon über Jahre den Angreifer provoziert.
– Sowieso war der Angriff auf militärische Ziele gerichtet, Kasernen, Panzer, ich meine, man muss sie auch verstehen.
– Eines ist klar, die Australier sind schuld daran.
– Wenn diese halsstarrigen Glarner aufhören würden sich zu wehren, hätten sie sofort wieder Frieden. Aber das wollen sie gar nicht.
– Also ich meine man müsste sich ja noch die Frage stellen dürfen ob dieser Angriff wirklich völkerrechtswidrig ist.
Und plötzlich erwachte ich…! Oder nicht?
Und jeden Tag höre ich eine uralte prophetische Stimme, markdurchdringend wie noch nie:
„Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“
Schweissgebadet dachte ich, jetzt brauch ich einen Tee und eine riesengrosse Denkpause.